Wie du deine Stressresilienz erhöhen kannst

Neben meiner grossen Leidenschaft, der (Low Carb / LCHF-) Ernährung beschäftige ich mich in meiner Freizeit auch sehr stark mit Persönlichkeitsentwicklung und innerem Wachstum. Kürzlich konnte ich mir ein Webinar von Mindvalley und Dr. Srikumar Rao anschauen, in dem es um die Entwicklung extremer Resilienz ging – also um extreme Stress-Resistenz und psychische Widerstandskraft, die wir in stressigen Lebensphasen und persönlichen Krisen sehr sehr gut gebrauchen können.

Und heute hat ja wohl so ziemlich jeder ein zu hohes Stresslevel, nicht wahr? Deshalb finde ich das Thema so spannend. Da das Webinar so spannend war, möchte ich dir heute meine Erkenntnisse daraus weitergeben. Doch eine kleine Warnung, bevor es losgeht: Es geht zum Teil stark um innere Überzeugungen und auch um Spiritualität. Falls das also so gar nichts für dich ist, solltest du vielleicht lieber etwas anderes lesen.

Nichtsdestotrotz ist es äusserst spannend, wie unsere Gedanken, unsere Art, an Dinge heranzugehen und unsere Überzeugungen auf unser Stressempfinden einwirken können.

Übrigens: Dr. Srikumar Rao ist einer der weltbekanntesten Live Coaches, Lehrer und Ausbilder rund um das Thema Glücklichsein und Personal Mastery!

Wie du deine Stressresilienz erhöhen kannst

Gemäss Rao sind es 5 Ideen bzw. Strategien, mit denen wir extreme Resilienz erreichen können:

#1: Good thing, bad thing – who knows? Oder wie wir leiden, wenn wir bewerten

Kennst du die Geschichte vom chinesischen Bauern? Es handelt sich dabei um eine der ältesten Parabeln aus dem Huainanzi. Die ungefähre Geschichte lautet wie folgt:

Es war ein mal ein Mann, der lebte in einem chinesischen Dorf. Zwei Dinge in seinem Leben liebte er aus ganzem Herzen: Seinen Sohn und sein Pferd. Beide brauchte er zum Überleben – das Pferd, um das Land zu bestellen und den Sohn, um das Pferd zu reiten.

Da das Dorf sehr arm war und er ein Pferd besass, bewunderten ihn die Leute und sagten, was für ein Glück er habe, dass er ein Pferd besässe. Er sagte nur: „Ob es gut ist, ob es schlecht ist – wer weiss?“

Eines Tages brach das Pferd aus und galoppierte in die Berge – der Bauer hatte sein einziges Pferd verloren. Die Dorfbewohner kamen und sahen die leere Koppel: „Oje, der arme Bauer, jetzt hat er kein Pferd mehr!“ Und er erwiderte nur: „Ob es gut ist, ob es schlecht ist – wer weiss?“

Einige Tage später sah der Bauer sein Pferd zurückkommen – im Schlepptau hatte es eine wunderschöne Stute dabei. Die Dorfbewohner beglückwünschten den Bauern wieder und der Bauer selbst sagte nur: „Wer weiss.“

Der Sohn wollte die Stute ein paar Tage später reiten und alle Dorfbewohner bewunderten ihn auf dem schönen Pferd. Doch das Pferd scheute und warf den Sohn ab. Beim Sturz brach er sich das Bein bis zur Hüfte und alle fragten sich, ob der Sohn je wieder gehen werden könnte und sprachen dem Bauer ihr Beileid aus. Doch der Bauer meinte nur: „Ob es gut ist, ob es schlecht ist – wer weiss?“

Wochen und Monate zogen ins Land und eines Tages wurden die Dorfbewohner durch wildes Getrappel aufgeschreckt – Soldaten des Kaisers zogen durch das Land um alle kampftauglichen Männer für den Krieg einzuziehen. Doch der Sohn des Bauern wurde wegen des kaputten Beins verschont. Viele im Dorf sagten, wie glücklich der Bauer sei, dass sein Sohn nicht eingezogen wurde – und rate mal, was er antwortete: „Ob es gut ist, ob es schlecht ist – wer weiss?“

Die Moral hinter dieser Geschichte ist folgende: Glück und Unglück wechseln sich ab, bei jedem einzelnen von uns. Und wir können nie sagen, als was sich ein Ereignis herausstellen wird.

Fakt ist aber, dass wir entscheiden können, wie wir damit umgehen möchten. Und wichtig ist, zu verstehen, dass wenn wir etwas als „gut“ oder „schlecht“ bewerten, das eine Wirkung auf uns hat. Sobald wir nämlich etwas als „schlecht“ einschätzen, leiden wir. Wenn wir hingegen ein Ereignis gar nicht bewerten (so wie in der Geschichte oben), wird uns dieses Ereignis auch nicht belasten, da wir nicht wissen, ob es als gut oder schlecht anzusehen ist.

Von einer Youtuberin (Ella The Bee), die ich mir  regelmässig anschaue, habe ich folgendes Zitat:

Nichts ist so schlecht, dass nicht auch etwas Gutes dran ist.

Du siehst, oftmals ist es einfach nur eine Frage der Einstellung, eine Frage des Lichts, in dem wir eine Sache betrachten, die es schlussendlich ausmacht.

#2: Das Universum ist freundlich – alles kommt zur rechten Zeit

Albert Einstein pflegte zu sagen:

Die wichtigste Frage, die du dir je stellen kannst, ist folgende: Ist das Universum freundlich?

Es geht um folgendes: Wenn wir davon ausgehen, dass das Universum freundlich ist, dann kommt alles, was du brauchst, genau in dem Moment zu dir, indem du es brauchst. Ganz einfach!

Wenn du für dich das als wahr annehmen kannst, vereinfacht sich dein Leben enorm. Diese Überzeugung nimmt zusätzlich auch ganz viel Druck und Stress aus deinem Leben. Es bedeutet nicht, dass du nur die Hände in den Schoss zu legen brauchst und alles fliegt dir zu. Es geht viel mehr darum, dass alles zu seiner Zeit kommt.

Wenn du dir etwas von Herzen wünschst – zum Beispiel einen neuen Job oder einen neuen Partner – dann wird der richtige schon kommen, wenn du dafür bereit bist.

Dr. Rao formulierte es so: Das Universum wählt dich, um seine Ideen zu verwirklichen. Bist du der / die Auserwählte des Universums? Und wir selbst erreichen nichts – wir sind lediglich das Instrument des Universums, welches sich durch dich ausdrückt.

Das Universum wird dir alles geben, was du brauchst, wenn du es brauchst. Vertraue darauf, dass das Universum freundlich ist und auf dich aufpasst und dein Leben wird um einiges stressfreier verlaufen.

#3: Investiere in den Prozess, nicht in das Ergebnis

Was bedeutet das? In Punkt zwei habe ich beschrieben, dass sich das Universum durch dich ausdrücken möchte. Wie können wir dem Universum zeigen, dass wir bereit sind?

Angenommen, du bist Musiker. Statt dass du dich hinsetzt mit dem Ziel, einen Hit zu schreiben, setzt du dich einfach jeden Tag hin und machst Musik, die dein Herz erfüllt. Tag für Tag. Setze all deine Energie darauf, dass du darin besser wirst und mach es mit deinem ganzen Herzen. So sagst du dem Universum: Ich bin bereit.

Es geht grundsätzlich darum: Wenn wir die grossen Künstler und Denker unserer Zeit anschauen, dann haben sie ihre Zeit nicht damit verbracht, an einem grossen Ziel festzuhalten und das verbissen zu verfolgen. Sie haben einfach nur erschaffen. Und irgendwann waren Meisterwerke darunter. Aber auch vieles, das wir nicht als Meisterwerk bezeichnen würden.

Wie viele Erfindungen hat Leonardo Da Vinci hervorgebracht, die nicht so spektakulär waren? Ich bin sicher, auch ein Picasso oder ein Monet mussten sich und ihren Stil erst einmal finden, bevor sie ihre Meisterwerke schufen.

Die Intention dahinter ist eine ganz andere. Wir wollen erschaffen, etwas der Welt hinterlassen, das vorher noch nicht da war. Wie dieser Blogpost zum Beispiel. Es sollte nicht darum gehen, möglichst viel Geld damit zu verdienen oder eben den schnellen Erfolg herbeizuzaubern. Es geht darum, dass wir üben, erschaffen und unser Bestes geben.

Ziele geben uns die Richtung vor und sind dafür sehr wichtig. Doch sobald wir die grobe Richtung gefunden haben, sollten wir all unsere Energie auf das Tun, auf das Umsetzen lenken.

Wenn wir das schaffen, fangen wir an, den Prozess zu geniessen und, was noch wichtiger ist: Je weiter wir uns gedanklich vom Ergebnis entfernen können (dass es uns egal ist, ob wir es erreichen oder nicht), desto wahrscheinlicher ist es, dass wir unser Ziel erreichen.

You do not do things to achieve something but because it’s your path in the universe. As an instrument it doesn’t matter if you succeed. – Dr. Rao

Übersetzt heisst das: Du tust nichts, weil du etwas erreichen möchtest, sondern weil es deinem Weg im Universum entspricht. Als dessen Instrument spielt es keine Rolle, ob du Erfolg hast oder nicht.

Fazit: Suche dir etwas, das dir so viel Freude bereitet, dass es dir egal ist, ob du damit Erfolg hast oder viel Geld verdienst. Dann hast du deine Leidenschaft gefunden. Und sobald du das tust, was du liebst, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass du Erfolg haben wirst.

#4: Sei dankbar

Ich habe hier schon öfter über Dankbarkeit geschrieben – aber nur wenige Dinge können unser Stressempfinden so stark positiv beeinflussen und uns runterholen und entschleunigen, wie Dankbarkeit.

Mach dir bewusst, wie glücklich du in so vielen Wegen bist, was du alles hast, was dir alles für Türen offen stehen und fühle Anerkennung und Dankbarkeit dafür. Wichtig dabei ist, dass du die Dankbarkeit nicht nur denkst, sondern in jeder Faser deines Körpers fühlst und spürst!

Das Leben ist so viel schöner, so viel positiver, wenn wir dankbar sind. In einer Studie konnte man aufzeigen, dass sich die Teilnehmer bereits nach 30 Tagen mit Dankbarkeitsübungen um 25% glücklicher fühlten als vorher!

#5: Reframing

Reframing oder Umdeutung ist eigentlich ein psychologisches Konzept, mit dem man allem einen neuen Blickwinkel zuordnen kann.

Stell dir vor, du hast ein riesiges Bild vor dir, aber nur einen kleinen Rahmen. Egal, wo du den Rahmen hinlegst, er fängt nur einen kleinen Ausschnitt vom grossen Bild ein. Genau so geht es uns auch: All unsere Erfahrungen, unsere Glaubenssätze und inneren Überzeugungen bilden einen solchen Rahmen, der unsere Realität formt.

Es liegt aber an uns, den Rahmen nach oben, unten, rechts oder links zu verschieben, um uns selbst auf eine bestimmte Situation einen neuen Blickwinkel zu geben.

Bestes Beispiel dafür, ist wenn wir uns irgendwo in der Opferrolle sehen. Durch ein gezieltes Reframing können wir erkennen, dass wir durchaus etwas an der aktuellen Situation ändern können und übernehmen dadurch wieder die Verantwortung für unser Sein. Dadurch können wir vermeiden, dass wir uns gelähmt oder überfordert fühlen.

Michael Beckwith erklärt diese Rollen, die wir einnehmen können, super:


Wenn wir also dankbar sind, unserem Herzen folgen, tun was wir lieben, unsere Realität in einen neuen Kontext setzen können, nicht alles, was passiert, direkt bewerten und wir glauben, dass alles zur rechten Zeit kommt, dann können wir unser Stresslevel deutlich senken.

Wir werden widerstandsfähiger gegenüber den Dingen, die im Leben manchmal einfach passieren. Das heisst nicht, dass wir nicht mehr leiden oder keinen Schmerz mehr fühlen – aber wir kommen rascher wieder auf die Beine.

Oder wie Dr. Rao es formulieren würde:

If it rains pee from the sky, you can either go messy, or you can open your transparent umbrella and say: „Look at the wonderful shades of yellow!“

Wenn es Pipi vom Himmel regnet kannst du entweder angepisst sein oder du kannst deinen durchsichtigen Regenschirm öffnen und dich an den unterschiedlichen Gelb-Tönen erfreuen.

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Blogpost ein paar Alternativen geben, die dir dabei helfen können, wie du mit Stress umgehen kannst. Manchmal ist nämlich unser Hirn mit unseren Gedanken der grösste Stressauslöser überhaupt.

Was meinst du dazu? Und hast du vielleicht noch den einen oder anderen Tipp, der hier fehlt? Dann lass es mich wissen und lass mir einen Kommentar da 🙂

Alles Liebe,

Romina

Romina Scalco

Romina Scalco hat nach unzähligen fehlgeschlagenen Diäten und gesundheitlichen Problemen mit Low Carb die Lösung für sich gefunden. Seit 2013 schreibt die Bloggerin und Buchautorin auf ihrem Low Carb Blog über eine Ernährung, die ganz nach dem Bauchgefühl geht, was Abnehmen mit Glücklichsein zu tun hat, wie du glücklicher sein und wie du gesunde Gewohnheiten in deinen Alltag implementieren kannst. Ihr Motto: Es gibt nicht DIE Ernährungsform für alle. Finde Deinen persönlichen Weg.

2 Gedanken zu „Wie du deine Stressresilienz erhöhen kannst“

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