Psychisch ready sein fürs Abnehmen

Oder: wie alles anfängt

Du möchtest abnehmen? Wie gehst du am besten vor? Mein Tipp: zuerst musst du dich mit dir selbst auseinander setzen. Denn: meistens sind (zumindest bei grösseren Gewichtszielen) psychische Gründe ausschlaggebend, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Essen kann man aus meiner Sicht mit einer Sucht gleichstellen. Essen kann Menschen gleichermassen befriedigen wie Zigaretten oder Alkohol. Und ich denke, es leuchtet ein, dass man zur Überwindung einer Sucht viel Disziplin und Kraft benötigt. Auch bei einer Sucht muss man sich auf die Suche nach der Ursache machen, damit man sie auf lange Sicht hin überwinden kann.

Bei mir persönlich lag es am geringen Selbstwertgefühl und an mangelnder Kraft. Dabei hatte ich die Wahl: ich hätte mich zu Beginn der Gewichtszunahme in den Hintern kneifen können und die Sache angehen können. Aber ich habe resigniert und die weitere Gewichtszunahme hingenommen. Ich habe gewartet und Ausreden gefunden. Bis ich mich eines Tages nur mit Tränen in den Augen im Spiegel betrachten konnte.

Kraft ist essenziell für den Erfolg. Habt ihr die innere Stärke und Entschlossenheit nicht, werdet ihr es (ohne externe Hilfe durch regelmässige Kontrolle oder ähnliches) sehr wahrscheinlich nicht langfristig schaffen. Ich hatte in den letzten Jahren viele psychische Baustellen auf einmal zu meistern – und hatte so nicht die nötige Kraft, mein Gewichtsproblem auch noch in Angriff zu nehmen. Da war einerseits mein Teilzeitstudium, das ich nebst der Arbeit absolvierte, im Büro hatte mich ein Arbeitskollege auf dem Kieker und machte mir das Leben schwer, privat hatte ich nebst chronischen Schmerzen noch mit einer schlechten Diagnose zu kämpfen. Ihr seht, hätte ich mich nebst all dem noch damit verrückt gemacht, dass ich unbedingt abnehmen muss – ich hätte nicht gewusst, woher ich diese Energie noch hätte nehmen sollen.

Wichtig für euch zu wissen ist an diesem Punkt, das anhaltender Stress den Stoffwechsel im Körper total blockieren kann – dafür sorgt das Hormon „Cortisol“. Dieses ist für abbauende Stoffwechselfunktionen zuständig und wird in der Medizin als Entzündungshemmer eingesetzt. Hat der Körper also andauernd Stress, wird vermehrt Cortisol ausgeschüttet, was den Stoffwechsel praktisch völlig lahmlegen kann. Das kann es in einer stresserfüllten Phase fast unmöglich machen, überhaupt nur wenige Kilos abzunehmen.

Daher: So sehr ich das für mich auch wollte – ich hatte schlicht und einfach die dafür nötige psychische Kraft und Energie nicht. Erst nachdem der berufliche, schulische und private Stress nachgelassen hatte und ich diese „Baustellen“ klären konnte, konnte ich mich mit voller Kraft auf das Abnehmen konzentrieren. Und siehe da – nach der Ermittlung meines Stoffwechseltyps und anschliessender Ernährungsumstellung klappte es plötzlich. Dies zwar langsam, aber immerhin nachhaltig, und das ist hier das wichtigste.

Ich kann euch daher nur anraten: nehmt euch die Zeit, um herauszufinden, warum ihr esst. Erst wenn ihr innerlich gefestigt seid und euch wirklich bereit fühlt, könnt ihr genügend Kraft aufbringen, damit ihr euer Ziel langfristig schafft und halten könnt!

Romina Scalco

Romina Scalco hat nach unzähligen fehlgeschlagenen Diäten und gesundheitlichen Problemen mit Low Carb die Lösung für sich gefunden. Seit 2013 schreibt die Bloggerin und Buchautorin auf ihrem Low Carb Blog über eine Ernährung, die ganz nach dem Bauchgefühl geht, was Abnehmen mit Glücklichsein zu tun hat, wie du glücklicher sein und wie du gesunde Gewohnheiten in deinen Alltag implementieren kannst. Ihr Motto: Es gibt nicht DIE Ernährungsform für alle. Finde Deinen persönlichen Weg.

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