Wo bleibt Dir die Freude am Leben?

Wo bleibt Dir die Freude am Leben?

Diese Frage wurde mir neulich von Freunden in einem Tapas-Restaurant in Barcelona gestellt, als ich mir gerade gegrilltes Gemüse und ein Omelett bestellte. Darauf antwortete ich kurz und knapp; ich nehme mein Leben ohne Unmengen an Zucker nicht als Verzicht sondern als Bereicherung wahr. Gut, mit dieser einfachen für mich selbstverständlichen Erklärung haben sie sich nicht zufrieden gegeben. Was folgte war eine einstündige Diskussion und der Versuch, meine Sicht in Hinblick auf Ernährung und Lebensqualität zu erläutern.

Darf ich mich kurz vorstellen; „Hallo, mein Name ist Susanne und ich bin trockene Zuckersüchtige.“ Ja, Zucker macht süchtig. So lautet auch das Fazit von Romina Scalcos Artikel im „low carb – LCHF“ Magazin. Und ja, auch ich war jahrelang zuckerabhängig. Seit ungefähr drei Jahren gehört die kohlenhydratarme Ernährung untrennbar zu meinem Leben dazu. Meine Ernährungsumstellung passierte nicht einfach plötzlich. Vielmehr war es ein Prozess. Alles begann mit der Weiterbildung zur Ernährungsberaterin. Ich eignete mir im Laufe der Zeit immer mehr fachlich fundiertes Wissen an. Ich erkannte letztendlich, dass eine zuckerfreie Ernährung einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden hat.

Besonders am Anfang war es natürlich nicht leicht, sich kohlenhydratarm zu ernähren, vor allem in der praktischen Umsetzung. Romina schreibt zu Recht; „Zucker ist für unser Gehirn attraktiver als Kokain, das muss man sich einfach bewusst machen“. Er stimuliert das Belohnungszentrum und verbreitet damit gute Laune. Vielleicht sollte sich jeder hinterfragen, warum er zu Süßigkeiten, Fertigessen oder Chips greift. Ist es nicht ein anderes Gefühl, das den Appetit gerade dominiert? Höchstwahrscheinlich möchte man sich belohnen oder hat einfach keine Zeit für die Zubereitung gesunder Lebensmittel.

Keine Zeit, das ist die häufigste Ausrede, die ich höre. Dabei ist eine zuckerfreie Ernährung nicht aufwendig. Natürlich bedarf es anfänglicher Recherchen, das gebe ich zu. Jedes Etikett habe ich genau studiert. Zucker steckt in so vielen Lebensmittel, das hätte ich niemals vermutet. Es ist gar nicht so einfach z.B. Senf, saure Gurken, Wurst, Joghurt oder Sauerkraut ohne Zucker zu finden. Die Lebensmittelindustrie ist diesbezüglich sehr einfallsreich. Zucker hat unendlich viele Bezeichnungen; Saccharose, Glukose, Galaktose, Fruktose, Rohrzucker, Traubenzucker, Maltose…

Nachdem ich eine ausreichende Auswahl an zuckerfreien Lebensmitteln hatte, musste ich jetzt nur noch meine nächste Herausforderung meistern. Ich musste auf Zucker verzichten. Das bedeutete in erster Linie gegen den Heißhunger gewappnet sein. Selbstverständlich ist das wie bei jeder Sucht kein Selbstläufer. Nach kurzer Zeit passierte etwas ganz Erstaunliches: es stellte sich in mir ein positives Lebensgefühl ein. Kraft, Energie und Wohlbefinden anstelle von Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Lethargie. Der Verzicht auf industriell hergestellte Lebensmittel, auf Zucker und Getreide ist für mich nicht nur Gesundheitsvorsorge sondern eine positive Bereicherung meines Lebens.

Mein großer Wunsch besteht darin, dass die Lebensmittelindustrie zur transparenten Darstellung der Inhaltsstoffe, der Herkunft der Lebensmittel und der Verarbeitungsweise gesetzlich verpflichtet wird. Nur so kann Vertrauen geschaffen werden. Eben genau jenes Vertrauen, welches Verbraucher die letzten Jahre verloren haben. In den jetzigen postfaktischen Zeiten werden widersprüchliche Behauptungen verbreitet. Es erfolgt selten eine sachliche Aufklärung. Vielmehr erscheint es wie eine emotionale Berichterstattung. Dies verunsichert die Verbraucher.

Aus diesem Grund bin ich froh, dass es Menschen wie Romina gibt. Die mit ihrem Wissen aufklären und mit viel Herz daran arbeiten, Menschen zu einem leichteren, gesünderen und glücklicheren Ich zu verhelfen.

Ich wünsche mir mehr Menschen, die sich auf eine kohlenhydratreiche Ernährung einlassen, die gegen die Zuckersucht kämpfen. Für ein gesundes Leben voller Kraft und Energie!

Susanne Lonkowsky

Ich heiße Susanne Lonkowsky. Hauptberuflich bin ich als Bilanzbuchhalterin tätig. Mein Weg zur Ernährung begann vor vielen Jahren mit einem einfachen Kurs. Danach ließ mich das Thema Ernährung nie mehr los. Ich wollte mehr, viel mehr wissen und verstehen. Ich fing an zu recherchieren und zu lesen. Irgendwann reichte mir auch dies nicht mehr aus. So fasste ich den Entschluss, mich zur zertifizierten Ernährungsberaterin ausbilden zu lassen. 2016 ging ich noch einen Schritt weiter. Ich gründete „s-light Die Ernährungsmanufaktur“ und begann meine Selbständigkeit als Ernährungsberaterin im Nebenerwerb. Das Jahr 2017 nutze ich intensiv, um mein Wissen zu erweitern. Mein großes Interesse galt der Low Carb Ernährung sowie der ketogenen Lebensweise. So begann ich u.a. für das Magazin Low Carb – LCHF zu schreiben. Außerdem kann man mir bei Instagram s_light_low_carb folgen. Dort veröffentliche ich meinen persönlichen Low Carb Alltag.

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