Wie du gezielt Entspannungs- und Genussmomente in deinen Alltag einbauen kannst

In unserem hektischen Alltag gehen ganz oft kleine Freuden, Genuss und Entspannung fast gänzlich unter. Wir haben ja schlicht keine Zeit dazu! Aber genau diese kleinen Dinge machen unser Leben lebenswert, bringen Farbe und Licht in unseren Alltag. Mit ganz wenig Aufwand kannst du gezielt wieder mehr Freude, Genuss und Entspannung in dein Leben integrieren.

Warum wir entschleunigen müssen

Wir hetzen von Termin zu Termin, von Meeting zu Meeting, haben keine Zeit für Freunde und Familie, geschweige denn für den Partner. Das Sozialleben kommt beinahe zum Erliegen – der Job und unser hektischer Alltag lässt es nicht zu. Genau so wenig wie gesunde Ernährung und Sport. Wir haben schlicht keine Zeit!

Der stetig wachsende Erfolgsdruck, die wachsenden Anforderungen von aussen und an uns selbst und die Rund-Um-Die-Uhr-Erreichbarkeit fordern ihren Tribut. Viele von uns können gar nicht mehr richtig abschalten – nicht einmal im Urlaub.

Dass dieser Lebensstil auf lange Sicht ganz bestimmt nicht gesund ist, weisst du sicher. Das belegen auch die steigenden Fälle von Erschöpfungszuständen, Depressionen und Burn-Outs.

Mit unserem Gehetze tun wir unserem Körper und unserer Seele nichts Gutes – das heisst, wir müssen gezielt und regelmässig entschleunigen und bewusst geniessen, damit unser Körper von seinem hohen Stress-Level runterkommen kann.

Und dabei gilt:

Je gestresster wir sind, desto mehr müssen wir entschleunigen. 

Kleine Rituale können dabei schon viel bewirken. Wichtig ist, dass wir sie regelmässig einplanen, uns Zeit dafür schaffen und im Idealfall eine Gewohnheit daraus machen.

 

Unsere 5 Sinne helfen uns dabei

Wenn wir unsere Sinne einsetzen, kann unser Körper wunderbar entspannen – auf welche Sinne du besonders ansprichst, musst du selbst herausfinden. Ich zum Beispiel reagiere besonders stark auf Geräusche und das, was ich sehe. Das kann bei dir wiederum ganz anders sein. Aber es lohnt sich, herauszufinden, worauf du am stärksten reagierst. Dann kannst du dieses Wissen gezielt einsetzen.

Das funktioniert allerdings nur, wenn du diese kleinen Dinge auch ganz bewusst wahrnehmen und geniessen kannst. Das erfordert zu Beginn vielleicht etwas Übung, aber es lohnt sich. Hier ein paar Anregungen, was ich damit meine:

Sehen

Pflanzen und Blumen, Deko aller Art (-> aktuell Frühlingsdeko), schön hergerichtetes Essen, Essen in sämtlichen Farben, eine tolle, fröhliche Farbe tragen… Beobachten, wie die Bäume langsam wieder grün werden, wie die Primeli, Osterglocken, Tulpen und Forsythien aus dem Boden schiessen und erblühen.

Hören

Musik hören, abschalten. Meeresrauschen zum Einschlafen hören und sanft wegdösen. Knuspriges Essen, ein knackiger Salat auf dem Teller. Den Kaffee auf dem Balkon geniessen und den Vögel zuhören. Ein spannendes Hörbuch im Zug zur Arbeit hören. Dein Lieblingslied im Radio hören und es laut aufdrehen und dazu tanzen. Die ersten Bienen summen und brummen hören.

Riechen

Duftkerzen. Dein Lieblings-Parfüm. Frische Bettwäsche. Die frische Luft am Morgen. Die kühle Luft beim Zubettgehen. Ein schönes Schaumbad. Deine Lieblingsbodylotion. Die Lippenpommade, die so lecker duftet, dass du sie am liebsten essen würdest. Wenn du die Erdbeeren schon im Eingang zum Laden riechen kannst. Wenn du dein Fenster öffnest und Blumen riechst.

Fühlen

Weiche Badetücher. Schöne Bettwäsche. Sanfte Haut. Ein flauschiger Teppich unter den Füssen. Zwischendurch mit den Händen essen. Die ultraweiche Kuscheldecke auf dem Sofa. Dein Lieblingsshirt anhaben. Das tolle Gefühl in den Haaren nach dem Friseurbesuch. Die Sonne auf deiner Haut. Barfuss laufen.

Schmecken

Schmecken ist doch der Genuss-Sinn schlechthin! Gutes Essen, ein schönes Glas Rotwein dazu, ein Stück tolle schwarze Schokolade… Ein Glas Prosecco, wenn man mal was Tolles zu feiern hat. Die ersten Erdbeeren aus dem eigenen Garten, natürlich mit einer schönen Portion Schlagsahne! Den Frühling einleuten, sobald die beste Gelateria in der Stadt aufmacht – egal wie das Wetter draussen ist.

Du siehst – diese kleinen Dinge machen unser Leben lebenswert und so schön. Damit das aber so ist, müssen wir sie nicht nur tun, sondern auch ganz bewusst wahrnehmen – und geniessen.

Nutze Achtsamkeitsübungen, um deine Sinne zu wecken

Wenn du noch etwas Mühe hast, diese Dinge in deinem Zuhause oder in deinem Umfeld wahrzunehmen, dann empfehle ich dir eine kleine Achtsamkeitsübung.

Nimm dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit. Atme ruhig ein und aus, ganz bewusst. Und dann sieh dich um und frage dich: „Was sehe ich Schönes? Was höre ich Schönes? Was rieche ich Schönes? Was fühle ich Schönes?“

Auch beim Essen können wir perfekt unsere Achtsamkeit trainieren. Sieh dir dein Essen ganz bewusst an, dann nimm den leckeren Geruch wahr und nimm den ersten Bissen in den Mund. Was schmeckst du mit deiner Zunge heraus? Wie fühlt es sich an?

Nach nur ein paar Tagen wirst du viel achtsamer sein, und damit offener für die schönen kleinen Dinge, die uns viel zu oft entgehen. Das entspannt nicht nur, sondern öffnet dich für kleine, positive Überraschungen im Alltag, was dich wiederum stressresistenter macht.

 

Entspannung für Körper, Geist und Seele

Geht es dem Geist und der Seele gut, geht es auch dem Körper gut – und umgekehrt. Wenn wir bewusst geniessen und damit auch entschleunigen und entspannen wollen, sollten wir idealerweise jeweils etwas für Körper, Geist und Seele tun.

Den Körper verwöhnen

Wie wäre es mit einem Wellnesstag? Oder ein paar Saunagängen? Falls das nicht in dein Budget passt, macht das nichts. Du kannst dir prima einen Beauty-Tag bei dir Zuhause einlegen. Eine selbstgemachte Haarkur aus Oliven- und Kokosöl mit ein paar Tropfen Lavendelöl zum Beispiel. Oder ein entspannendes Bad mit einem wohlduftenden Badezusatz.

Nimm dir doch einmal in der Woche ein paar Stunden Zeit nur für dich, wo du dir eine Haarkur gönnst, dir die Beine rasierst, eine Gesichtsmaske aufträgst, Nägel lackierst, dich von Kopf bis Fuss mit einer tollen Bodylotion eincremst… Ein Rund-Um-Wohlfühl-Programm sozusagen. Bei dir Zuhause, ganz unkompliziert und ganz und gar nicht teuer.

Oder du machst jeden Morgen zu deiner kleinen Wohlfühloase: Starte den Tag mit einem Kaffee oder Tee, einem leckeren Frühstück und einer Runde Yoga. Gibt es einen schöneren Start in den Tag?

Gleichgewicht

Sport hilft im Übrigen sehr beim Entspannen und Stress abbauen. Hier ist es einfach wichtig, dass es dir Spass macht und keinen Zwang für dich darstellt. Dabei ist es völlig egal, was dich runterholt – ob du dich richtig auspowerst beim Badminton, Spinning oder Kickboxen oder ob du es eher ruhiger angehen lässt mit Pilates, Schwimmen oder Tai Chi.

Ideal um den Körper beim Entspannen zu unterstützen, ist qualitativ guter, genügend langer Schlaf. Das heisst im Durchschnitt 7 – 8 Stunden Schlaf pro Nacht. Was wir bei unseren Kindern automatisch machen und als selbstverständlich erachten – nämlich die Zu-Bett-Geh-Zeit – sollten wir unbedingt auch für uns selbst (wieder) einführen. Wenn du mehr wissen willst, wie du zu gutem Schlaf kommst und was er alles bewirken kann, habe ich dir hier noch mehr darüber zusammengetragen.

Für die ganz Eiligen unter uns gibt es eine ganz einfache Übung, die du jeden Morgen machen kannst:

Direkt nach dem Aufwachen achtest du auf das wunderbar warme Bett, die kuschlige Bettdecke. Vielleicht hast du eine kalte Nasenspitze, weil es im Zimmer etwas kühl ist. Du streckst dich ganz genüsslich, jeden Zentimeter deines Körpers. Dann lächelst du und stehst auf.

Ich bin sicher, dass du so den Tag schon völlig anders starten wirst 🙂

 

Etwas Gutes für unseren Geist:

Am besten können wir unseren Geist abstellen, wenn wir ihm etwas Ruhe gönnen. Das heisst aber nicht, das wir deshalb nur schlafen können oder Stunden vor der Glotze sitzen sollten, um unseren Geist zu entspannen. Nein – wir gönnen ihm Ruhe, wenn wir ihn von der Hektik, die uns sonst begleitet, fernhalten und etwas tun, dass geistig nicht so sehr anstrengend ist. Etwas, wobei der Geist wandern kann.

Am einfachsten gelingt uns das, wenn wir in der Natur sind. Wir verbringen so viel Zeit in geschlossenen Räumen mit künstlichem Licht, dass nur schon ein kurzer Spaziergang in der Natur wie ein Kurzurlaub auf uns wirken kann. In der Natur können wir richtig atmen, wir können abschalten.

Wie du das anstellen magst, liegt ganz bei dir – nur tue es, und zwar so oft wie möglich.

Den Geist können wir aber auch wunderbar entspannen, wenn wir kreativ sind, und / oder etwas mit unseren Händen tun. Such dir also ein kreatives Hobby! Nicht ohne Grund haben Malbücher für Erwachsene solch einen durchschlagenden Erfolg. Ich denke, es wird Zeit, mal die Buntstifte hervorzukramen – oder mal bei deinen Kindern ein paar zu mopsen. An die Stifte, fertig los!

Mit Malen entspannen

Malen, Musik machen, Gärtnern, Nähen, Stricken, Basteln, Handwerken, Schreinern, Fotobücher machen, Singen, Tanzen, Schreiben… Egal, was dir Spass macht: Tue, was dein Herz begehrt. Vielleicht hörst du dazu noch deine Lieblingsmusik und dann kannst du wunderbar entspannen und einfach mal abschalten.

Wie schön wäre es, einfach mal unseren Geist zu entrümpeln? So, wie wir unsere Wohnung aufräumen? Das geht – und zwar in einem. Wenn du ein ordentliches Zuhause hast, beruhigt das ungemein. Ich spüre das ganz deutlich: Wenn es Zuhause chaotisch und unaufgeräumt ist, dann bin ich hibbelig und unruhig, auch etwas unzufrieden. Wenn es dann aber aufgeräumt ist, bin ich glücklich, zufrieden und ruhig. Kleiner Aufwand, groooosse Wirkung.

Und manchmal haben wir so viel im Kopf, dass es sich anfühlt, als würde er beinahe platzen. So viel zu tun! Nimm dir dann die Zeit, und schreibe dir alles auf, was dir im Kopf herumschwirrt und schreibe dir aus all den Sachen, die noch zu tun sind, eine To Do-Liste. Ich verwende dafür das kostenlose System Kanbanery – sehr empfehlenswert!

Sobald mir etwas in den Sinn kommt, was ich noch machen muss oder was ich nicht vergessen darf, schreibe ich mir alles ins Kanbanery und in einer ruhigen Minute sortiere ich dann all meine Notizen, delegiere Dinge, die ich delegieren kann und verschaffe mir einen Überblick. Sobald einmal alles niedergeschrieben ist, sind die zu erledigenden Dinge schon viel übersichtlicher und das alleine nimmt mir schon sehr viel Stress weg. Oft ist es dann nämlich gar nicht mehr so schlimm, wie ich es mir vorher vorgestellt hatte.

Lass dich und deine Fantasie doch mal wieder in einer tollen Geschichte schwelgen und lies ein gutes Buch! Tauch ein in die Welt des Autors und geniesse dazu eine Tasse Tee oder Kaffee. Gib dich der Geschichte hin und lache, weine und träume. Dein Geist kann dabei  trotzdem wandern und oftmals taucht die eine oder andere gute Idee auf, während du liest. Schnapp dir einen Stift, schreib sie auf und weiter geht’s im Buch!

 

Die Seele baumeln lassen

Dafür musst du nicht zwingend auf einer einsamen Südseeinsel sein. Zum Glück! Wär ja auch ganz schön teuer… Schnapp dir deine Lieblingsmenschen und verbringe Zeit mit ihnen. Lache, führe tiefgründige Gespräche und geniesse einfach die Zeit mit ihnen.

Noch besser geht das draussen in der Natur mit leckerem Essen – die ultimative Kombination, um deiner Seele etwas Gutes zu tun!

Was unsere Seele aufblühen lässt, ist auch wieder ganz individuell. Erinnere dich mal: Wann hast du dich das letzte Mal so richtig lebendig gefühlt? Wann warst du das letzte Mal positiv aufgeregt? Wann hast du zuletzt jemandem ganz spontan eine Freude gemacht?

Das alles kann dir Hinweise darauf geben, was dir unvergessliche Momente bescheren könnte. Und anderen eine Freude machen, geht immer. Das macht nicht nur die andere Person glücklich, sondern auch dich selbst.

Doch auch mit gutem Essen können wir unserer Seele etwas Gutes tun. Nicht umsonst heisst es schliesslich Soulfood! 🙂

Hier habe ich ein paar richtige Soulfood-Rezeptideen für dich:

Poulet-Saltimbocca mit Safran-Blumenkohlrisotto

All American Burger

Lachsfilet auf Lauch-Rahm-Gemüsebett

Rüebli-Buttercreme-Torte (Ostertorte)

Zum Schluss…

Denk bitte daran: Alle Entspannungs- und Genussmomente nützen nichts, wenn du sie nur einmal im Jahr machst. Bau sie dir regelmässig ein, aber nicht täglich, sonst sind sie ja nichts besonderes mehr. Am besten ist, du planst sie dir ganz gezielt ein – und zwar diejenigen, die dich am meisten angesprochen haben. Schliesslich ist Entspannung etwas ganz indivduelles. Du weisst selbst am besten, was dich runterholen kann und wie du am besten entspannst.

Nimm dir also Zeit und erstelle dir deinen Entspannungs- und Genussmasterplan, der dich in allen Lebenslagen runterholt.

Trainiere deine Sinne, damit du auch an besonders stressigen Tagen offen bist für die kleinen Dinge im Leben, die dir Freude bereiten. Das macht dein Leben nicht nur viel leichter und füllt es mit schönen Augenblicken, sondern macht dich automatisch viel stressresistenter und gelassener.

Probiere es aus, es lohnt sich!

Ich wünsche dir viel Spass und Erfolg dabei. Und viel Spass wünsche ich dir im Übrigen, beim Beobachten, wie der Frühling langsam erwacht! 🙂

Alles Liebe,

Romina

Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.

Romina Scalco

Romina Scalco hat nach unzähligen fehlgeschlagenen Diäten und gesundheitlichen Problemen mit Low Carb die Lösung für sich gefunden. Seit 2013 schreibt die Bloggerin und Buchautorin auf ihrem Low Carb Blog über eine Ernährung, die ganz nach dem Bauchgefühl geht, was Abnehmen mit Glücklichsein zu tun hat, wie du glücklicher sein und wie du gesunde Gewohnheiten in deinen Alltag implementieren kannst. Ihr Motto: Es gibt nicht DIE Ernährungsform für alle. Finde Deinen persönlichen Weg.

3 Gedanken zu „Wie du gezielt Entspannungs- und Genussmomente in deinen Alltag einbauen kannst“

  1. Entschleunigen, welch seltenes aber auch schönes Wort. Wenn es zur Entspannung beiträgt, hat man sicherlich alles richtig gemacht. Wenn nicht, sich mit einem Wort, mit dem man nicht umgehen kann, noch mehr unter Stress gesetzt. Wen oder was kann ich denn entschleunigen?

    Antworten
    • Hallo Jean-Marcel!

      Danke für deinen Kommentar! Dich selbst und mit dir auch deine Wahrnehmung und damit wiederum dein Umfeld… ein positiver Kreis kann so in Gang gebracht werden.

      Ich wünsche dir einen schönen Tag!

      Liebe Grüsse,
      Romina

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  2. Wieder einmal ein ganz schöner und informativer Artikel! Danke Romina :-*

    PS: MULTITASKING ist der Teufel, weil wir dadurch nicht Zeit gewinnen (was wir doch alle glauben), sondern eher Zeit verlieren und sogar die Dinge nicht immer gut erledigen, weil wir mit dem Kopf bei 7 Sachen gleichzeitig sind. Also wie du schon gesagt hast: Bewusst essen, trinken, hören, sehen, fühlen, schmecken….und eben ALLES TUN 😉 Daran muss man sich erst gewöhnen, weil echte Multitaskler Angst haben, dass sie so nicht alles fertig bringen, aber Tatsache ist, dass man es eben genau so, eins nach dem anderen, eher fertig bringt. Ich spreche da aus Erfahrung…

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    • Danke dir, liebe Mona! 🙂

      Genau deshalb müssen wir ja alle etwas entschleunigen und bewusstes Tun ist das beste Mittel dagegen 🙂
      Da hast du natürlich vollkommen recht.

      Dann wünsche ich dir auch gutes Entschleunigen und bewusstes Arbeiten, damit du fokussierter mehr schaffen kannst! 🙂 :-*

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