Adventstürchen Nr. 21

Hier geht es zum Türchen Nr. 21! 🙂

Es folgt ein Gastbeitrag von Bea Jucker – viel Vergnügen!

Ernährung mit Placebo-Effekt

Zuckerpillen oder Kochsalzlösungen können auf wundersame Weise heilen. Im Grunde haben diese Scheinmedikamente ja null Wirkung. Dennoch sind sie in der Lage, positive Reaktionen im Körper auszulösen. Man spricht vom sogenannten Placebo-Effekt. Wie schon zahlreiche wissenschaftliche Studien nachgewiesen haben, können Placebos Schmerzen lindern, die Heilung beschleunigen oder die Leistung steigern – um nur ein paar Effekte zu nennen.

Placebos werden vorwiegen benutzt, um die Wirksamkeit von neuen Medikamenten zu untersuchen. Wenn ein Medikament neu auf den Markt kommt, wird es häufig in einer sogenannten Doppelblindstudie getestet, indem man es gegen ein Placebo antreten lässt. Dabei wissen die Versuchspersonen nicht, ob sie ein echtes Medikament erhalten oder das Scheinmedikament. Erstaunlicherweise wirken Placebos manchmal sogar besser als das eigentliche Medikament. Eindrücklich, oder?

Der Ursprung vom Placebo-Effekt

Entdeckt wurde der Placebo-Effekt im zweiten Weltkrieg. Der Militärarzt Henry Beecher beobachtete eine Krankenschwester, die einem verwundeten Soldaten eine Kochsalzlösung spritzte, weil nicht mehr genügend Morphin vorhanden war. Obwohl diese Kochsalzlösung keine schmerzstillende Wirkung hatte, ging es dem Soldaten danach deutlich besser. Wie war das möglich? Henry Beecher begann daraufhin, sich mit genau dieser Frage zu beschäftigen.

Inzwischen ist klar: Es ist die Macht unserer Gedanken, welche wahre Wunder vollbringen kann. Während der Placebo-Effekt vor einigen Jahren von Medizinern noch als Einbildung abgetan wurde, ist dieser Effekt inzwischen anerkannt. Und dies zurecht. Wenn Patienten nämlich von einem Placebo erwarten, dass es hilft, werden im Körper tatsächlich schmerzstillende Hormone freigesetzt. Oder anders gesagt: Das Hirn ist in der Lage, Wirkung zu erzeugen, wo gar kein Wirkstoff vorhanden ist. Das Hirn kann den Körper und die Psyche also MASSIV beeinflussen. Wie gross dieser Einfluss ist, beweisen zahlreiche Studien.

Die fitten Putzfrauen oder die Macht unserer Gedanken

So gab es beispielsweise eine Studie mit Putzfrauen. Man machte verschiedene Gesundheitstests mit ihnen, befragte sie zu ihrem Fitnesslevel und sagte zu der einen Hälfte der Putzfrauen-Gruppe beiläufig: «Ihr Job ist Gold wert. Denn Putzen ist wie Fitness, da verbrennt man richtig viele Kalorien. So quasi ein Gratis-Fitnessabo». Ein paar Wochen später wurde dieser Gesundheits-check wiederholt. Und: Surprise, Surprise, diejenige Gruppe, welche glaubte Putzen sei wie Fitness, war messbar fitter und gesünder geworden – im Schnitt hatten die Damen 1 Kilogramm Körpergewicht verloren und auch der Blutdruck hatte sich zum besseren verändert – ohne dass sie etwas an ihrem Alltag geändert hatten. Dieser messbare Unterschied war zustande gekommen, alleine durch den Glauben, dass Putzen wie Fitness wirkt.

Den genau gleichen Effekt kann man auch in Bezug auf Ernährung beobachten. Ein Versuch mit einem 300 Kalorien-Vanilleshake sorgte für erstaunliche Resultate. Eine Gruppe von Versuchspersonen trank den Shake im Glauben, es sei ein richtig kalorienreiches Getränk mit 620 Kalorien pro Shake. Eine zweite Gruppe trank denselben Shake im Glauben, es handle sich um ein 140 Kalorien-Getränk. Einige Wochen später dann die grosse Überraschung: Diejenigen mit dem vermeintlich mastigen Shake hatten völlig andere Hormonwerte, als jene mit dem „leichten Shake“. Ihre Körper reagierten so, als wäre es wirklich ein kalorienreicher bzw kalorienarmer Shake gewesen. Obwohl die beiden Versuchsgruppen in Tat und Wahrheit ja genau dasselbe getrunken hatten..! Es war lediglich die Erwartungshaltung, die für solch gravierende Unterschiede gesorgt hatte.

Das bedeutet also: Das was du glaubst in Bezug aufs Essen, hat einen massgeblichen Einfluss darauf, wie die Ernährung tatsächlich wirkt im Körper. Bist du beispielsweise überzeugt, dass du sehr schnell zunimmst, mag das sicher stimmen. Dennoch ist die Rolle deiner Überzeugung hier nicht zu unterschätzen. Beobachte dich mal und schreibe dir auf, welche Glaubenssätze und Überzeugungen Du bezüglich Ernährung und Essen hast.

Daneben kannst du auch die positiven Eigenschaften von gesunden Lebensmitteln oder Superfoods noch verstärken: Mache dir bewusst, was diesen gesunden Nahrungsmitteln alles nachgesagt wird und welche positiven Effekte sie auf den Körper haben sollen. Studien zeigten, dass dies die positive Wirkung dieser Nahrungsmittel im Körper tatsächlich noch intensivieren kann.

Du hast es also in der Hand oder besser gesagt im Kopf: Nutze die Macht der Gedanken, um deinen Körper noch besser mit dem richtigen Essen und den perfekten Nährstoffen zu versorgen. Einfluss haben die Gedanken sowieso, aber du kannst immerhin steuern, ob du deinen Körper mit negativen oder mit positiven Gedanken fütterst.

 


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Bea Jucker ist langjährige Journalistin und Radiomoderatorin, mit einer Leidenschaft für gesunde Ernährung. Egal ob leckere Smoothie-Rezepte, Lebensmittel zur Stärkung des Immunsystems oder 1001 Salatidee –  sie hat immer ein paar Tipps im Köcher.

Durch ihre Ausbildung zur zertifizierten Hypnosetherapeutin und zahlreiche Weiterbildungen auf diesem Gebiet, hat sie sich ausserdem intensiv mit dem Einfluss unserer Gedanken auf den Körper beschäftigt. Der Placebo-Effekt ist dabei ein gutes Beispiel dafür, wie sehr wir uns durch unser Denken tagtäglich selber beeinflussen und zum Teil auch – unbemerkt – manipulieren.

Das Thema Mindset steht deshalb auch im Zentrum ihrer neuen englisch-sprachigen Facebook-Gruppe „Sparkle, Mind & Inspiration“: https://www.facebook.com/groups/sparkle.mind.inspiration/

 

 

Wenn euch das Thema interessiert, schaut unbedingt einmal auf ihrer Facebookseite vorbei – sie ist grossartig und bereichert mit ihren Denkanstössen deinen Alltag.

Vielen herzlichen Dank Bea für deinen tollen Beitrag! Ich bin gespannt, was du im neuen Jahr noch so alles auf die Beine stellen wirst 🙂

 

Romina Scalco

Romina Scalco hat nach unzähligen fehlgeschlagenen Diäten und gesundheitlichen Problemen mit Low Carb die Lösung für sich gefunden. Seit 2013 schreibt die Bloggerin und Buchautorin auf ihrem Low Carb Blog über eine Ernährung, die ganz nach dem Bauchgefühl geht, was Abnehmen mit Glücklichsein zu tun hat, wie du glücklicher sein und wie du gesunde Gewohnheiten in deinen Alltag implementieren kannst. Ihr Motto: Es gibt nicht DIE Ernährungsform für alle. Finde Deinen persönlichen Weg.

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