7 Schritte zu einem gesünderen Selbstbild

Der Film „Embrace“ hat ja mächtig Wellen geschlagen. Leider konnte ich ihn mir nicht ansehen, da er nirgendwo in der Nähe gespielt wurde. Trotzdem finde ich die Botschaft dahinter erschreckend. Aus persönlicher Erfahrung habe ich stark mit einem negativen Selbstbild zu kämpfen und ich erhalte zahlreiche Nachrichten von Frauen, die dermassen unzufrieden mit sich und ihrem Körper sind, dass sie einen regelrechten Selbsthass entwickeln bzw. entwickelt haben.

Doch das kann es doch einfach nicht sein, oder? Schliesslich ist unser Körper das Werkzeug, mit dem wir das Leben erfahren können. Nur dank ihm können wir leben, erleben, fühlen, essen, trinken, reisen – einfach sein. Unser Herz schlägt jeden Tag 100’000 Mal für uns. Und alles, was wir zu unserem Körper sagen, ist: Ich hasse dich. Doch wegen was?

Für mich gibt es kein Idealgewicht mehr. Alles, was wirklich zählt, ist das Wohlfühlgewicht. Und dorthin führen zwei Wege: Entweder über eine Gewichtskorrektur (nach oben oder nach unten) oder man lernt, sich in seinem aktuellen Körper schlicht wohlzufühlen. So gesehen sind wir doch allesamt undankbare Frätze, die das Geschenk, das sie jeden Tag erleben dürfen, nicht zu schätzen wissen.

In Ländern wie zum Beispiel in Brasilien laufen alle so rum, wie es ihnen passt. Und dort präsentieren sie ihre Dellen, Falten, Bäuche und Pos mit Stolz – egal, wie sie aussehen. Warum ist das bei uns so anders? Warum wird man hier angestarrt oder sogar beschimpft, wenn man anders oder „nicht perfekt“ aussieht?

So oder so muss eine Lösung her und diese muss allem voran in unseren eigenen Köpfen stattfinden. Daher habe ich für dich 7 Schritte zusammengefasst, die dir hoffentlich dabei helfen, ein gesünderes Selbstbild zu entwickeln.

Schritt 1: Gesunde Ernährung

Gesunde Ernährung ist das A und O für ein gesundes Selbstbild und Körperempfinden. Sich bewusst für eine gesunde Ernährung zu entscheiden und diese auch entschlossen durchzuziehen hat unglaublich viel mit Selbstwert und Selbstliebe zu tun, auch wenn wir das oftmals gar nicht so wahrnehmen oder es aus anderen Gründen angehen.

Die heutige Lebensmittellandschaft hat so viel Müll zu bieten, dass es wirklich eine Frage der eigenen Wertschätzung geworden ist: Bin ich es mir wert? In einer Podcastfolge von Annika Rast und Kathrin Köhler sagte eine Dame: „Diesen Scheiss zieh‘ ich mir nicht mehr rein!“ Diese Aussage hat mich bis heute geprägt. Wenn du dir überlegst, was du heute Abend essen sollst, dann frage dich eines: Was bin ich es mir wert? Bin ich es wert, dass ich mir heute die Mühe mache und frisch für mich koche? Bin ich es mir wert, das Fleisch aus Weidetierhaltung zu kaufen?

Die Entscheidung liegt ganz bei dir.

Ausserdem hilft eine gesunde, ausgewogene Ernährung dabei, den Fokus auf die Gesundheit und das Wohlfühlen statt auf das reine Äusserliche zu setzen.

Schritt 2: Regelmässiger Sport

Mittlerweile ist es erwiesen, dass Sport keinen merklichen Unterschied auf unsere Abnehmbemühungen hat. Sport ist aber sehr wohl wichtig für unsere körperliche und mentale Fitness und Widerstandsfähigkeit.

Ich an mir merke, wie sehr mir Sport auf psychischer Ebene gut tut. Ich kann viel besser mit Stress umgehen, bin produktiver, fokussierter, energiegeladener und grundsätzlich glücklicher und zufriedener mit mir selbst. Jede Sporteinheit gibt mir ein unglaublich gutes Gefühl, da ich weiss, etwas Tolles für mich und meinen Körper getan zu haben.

Doch auch hier sollte der Fokus nicht auf dem Abnehmen liegen (bringt ja nichts!), sondern auf der Fitness. Unser Körper sollte ein Instrument für uns sein, mit dem wir die Erfüllung unserer Träume bewerkstelligen können und kein Hindernis darstellen.

Sport ermöglicht ein tolles Körpergespür und damit ein völlig neues Körpergefühl!

Für mich veranschaulicht das folgendes Video einfach perfekt:

https://youtu.be/VUQNzs8cBAA

Also, ran an den Sport! Suche dir etwas, dass dir Spass macht und das dir gut tut. Und auch wenn du am Anfang noch ein totaler Anfänger bist, hab Geduld mit dir und vertraue darauf, dass du rasch Fortschritte sehen wirst.

Ich zum Beispiel war mal in einer Anfängergruppe für Entspannungsyoga. Und obwohl ich mit Abstand die Jüngste war, war ich diejenige, die bei den Gleichgewichtsübungen immer hinfiel. Aber irgendwann nicht mehr und dann war die Freude gross 🙂 Mit meinem Höchstgewicht habe ich sogar angefangen, Kickboxen zu machen. Auch wenn mich am Anfang alle belächelt haben und ich mir bereits im Probetraining die Waden überansprucht hatte, möchte ich diese Erfahrung nicht missen. Es hat riesigen Spass gemacht! Und das grösste Kompliment war sowieso, als ich mit meinem Trainer im Sparring war und er mir sagte: „Wow, du bist aber ganz schön fit geworden!“ Also, dranbleiben und keine Ausreden!

Schritt 3: Du bist gut genug

Sämtliche Komplexe, die wir so alle in uns tragen, haben eine Ursache: Wir denken, wir sind auf irgendeine Art und Weise nicht gut genug. Nicht schön genug, nicht schlank genug, nicht schlau genug… You name it. Grund dafür sind Erinnerungen, die wir meist als kleine Kinder erlebt haben und diese so interpretiert und für wahr abgespeichert haben. Wir wurden also irgendwann einmal in unserer Kindheit wegen etwas, das wir gesagt oder getan haben, abgelehnt.

Da wir als Kinder unbedingt geliebt und angenommen werden müssen, um zu überleben, speicherten wir das sofort ab und damit auch den angeblichen Mangel an uns selbst.

Bei mir am Badezimmerspiegel steht deshalb mit Lippenstift geschrieben: „Ich bin gut genug“.

Was ich damit sagen will: Finde deine eigenen Zauberworte, deine eigenen Mantras, um dich und deinen Kopf wieder auf den richtigen Pfad zu bringen, wenn du dich dabei ertappst, im Geiste wütend über dich und deinen Körper herzufallen.

Folgende Gedanken und Sätze helfen mir dabei sehr gut:

Mein Körper ist ein Meisterwerk der Natur.

Dank ihm kann ich mein Leben leben und alles wahrnehmen.

Mein Körper ist das Zuhause meiner Seele.

Ich bin wertvoll. Ich bin gut genug.

Schritt 4: Dankbarkeit

“I cried because I had no shoes until I met a man who had no feet”

― Helen Keller

Wie oft sind wir wütend über Kleinigkeiten, Äusserlichkeiten, die nicht perfekt sind, dabei verlieren wir völlig aus den Augen, dass wir eigentlich so viel Gutes in unserem Leben haben.

Es fängt bereits an, dass wir jeden Tag wieder aufwachen. Das ist nicht selbstverständlich! Wir können uns bewegen, die Augen öffnen und sehen, wir können sprechen und hören und unser Leben frei gestalten. Und trotzdem jammern wir über die 5 überschüssigen Kilos. Meistens fehlt uns ein gewisser Grad an Demut und eine realistische Betrachtungsweise der Dinge – Dankbarkeit kann da mehr als helfen.

Seit ich regelmässig Dankbarkeitsübungen mache, hat sich mein Leben enorm verbessert und ist reicher geworden. Es hilft dir, achtsamer mit dir selbst umzugehen, negative Gedankenkreise zu durchbrechen und generell das Leben wieder mehr wertzuschätzen.

Du siehst – alles ist eine Frage der Sichtweise, wie wir den Fokus auf etwas Bestimmtes legen.

Probier es doch einfach mal aus und überlege dir vor dem Einschlafen drei Dinge, für die du heute dankbar bist.

Schritt 5: Verbringe mehr Zeit mit dir selbst

Ich-Zeit zu haben ist enorm wichtig für unsere Selbstwahrnehmung, Selbstwertschätzung und der Liebe gegenüber uns selbst. Wann hast du das letzte Mal etwas für dich getan und zwar ausschliesslich für dich, weil du weisst, dass es dir gut tut? Eben. Wir tun das einfach viel zu selten und da bin ich keine Ausnahme davon.

In der heutigen Zeit der Reizüberflutung und des ständigen „Unterhalten-Werdens“ sind wir kaum noch mit uns und unseren Gedanken allein. Viele halten die Ruhe gar nicht mehr aus, weil sie sich die aufsteigenden Gedanken und Gefühle nicht gewohnt sind und damit nicht klarkommen.

Es geht aber auch darum, deine Zeit generell so zu nutzen, wie du es möchtest. Meine Ich-Zeit besteht darin, dass ich mir meine für mich perfekte Morgenroutine zusammengesetzt habe. Ich stehe jeden Morgen früh auf, schreibe in mein Tagebuch, trainiere, meditiere, gönne mir eine warme Dusche und gehe dann arbeiten. Jeden Tag, den ich so starten kann, ist ein grossartiger Tag.

Schritt 6: Suche dir Quellen der Inspiration

Wir alle haben Tage, an denen einfach alles sch****e ist. Und an diesen Tagen brauchen wir eine Extraportion Inspiration und Motivation. Suche dir also Quellen, die dir dieses Gefühl vermitteln können. Bestimmte Filme oder Musik, aber auch Vorträge, Ted-Talks, Podcasts oder Blogs.

Eine meiner momentanen absoluten Lieblingsfavoriten ist der Podcast von Laura Seiler (klick!) – ich liebe ihre Podcastfolgen aber auch den Spiritual Sunday. Unbedingt mal reinhören!

Ein Film, der mich auch immer wieder in die richtige Stimmung versetzen kann, ist Eat Pray Love. Ganz grosse Liebe. <3

Schritt 7: Achtsamkeit

All unsere Emotionen, unsere Gefühle entspringen unseren Gedanken. Wenn wir uns also schlecht fühlen, war davor ein negativer Gedanke, der dieses schlechte Gefühl ausgelöst hat.

Achtsamkeit ist der Schlüssel, um unsere Gedanken zu meistern. Beobachte dich und deine Gedanken einmal. Oder noch besser: Immer, wenn du ein negatives Gefühl hast, schaue mal in dich hinein und frage dich: Welcher Gedanke hat jetzt dieses schlechte Gefühl ausgelöst?

Je achtsamer du mit dir und deinen Gedanken umgehst, desto eher merkst du, wenn eine negative Gedankenspirale ausgelöst wird, kannst Grundlagenforschung betreiben und Probleme viel eher lösen, bevor sie deinen ganzen Alltag negativ beeinträchtigen.


Ich hoffe, ich konnte dir damit ein wenig Inspiration und Anleitung geben, wie du mit diesen Schritten deiner Selbstakzeptanz und Selbstliebe näher kommen kannst.

Ich bin gespannt, was du dazu meinst – vielleicht hast du ja selbst noch einen wundervollen Tipp auf Lager.

Alles Liebe,
Romina

Romina Scalco

Romina Scalco hat nach unzähligen fehlgeschlagenen Diäten und gesundheitlichen Problemen mit Low Carb die Lösung für sich gefunden. Seit 2013 schreibt die Bloggerin und Buchautorin auf ihrem Low Carb Blog über eine Ernährung, die ganz nach dem Bauchgefühl geht, was Abnehmen mit Glücklichsein zu tun hat, wie du glücklicher sein und wie du gesunde Gewohnheiten in deinen Alltag implementieren kannst. Ihr Motto: Es gibt nicht DIE Ernährungsform für alle. Finde Deinen persönlichen Weg.

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