Der französische Ernährungsmediziner, Dr. Pierre Dukan, erfand in den 70iger Jahren die nach ihm benannte Dukan-Diät. Angeblich haben Millionen von Französinnen und auch diverse Hollywood-Sternchen dank dieser Diätform abgenommen. Doch was steckt dahinter? Wie funktioniert sie und ist sie empfehlenswert?
So funktioniert’s:
Grundsätzlich zählt sie zu den bekanntesten, aber auch zu den umstrittensten Diäten überhaupt. Bei Dukan werden die Kohlenhydrate, aber auch die Fettzufuhr drastisch reduziert. Es bleibt eine eiweissbasierte Ernährung, die hauptsächlich auf tierisches Eiweiss zurückgreift. Die Dukan-Diät basiert auf einem 4-Phasen-System, ähnlich wie bei Metabolic Balance oder Atkins. Diese Phasen sehen so aus:
- Die Angriffsphase
Die erste Phase dauert zwischen 1 und 10 Tagen und besteht ausschliesslich aus 72 fettarmen Eiweissquellen. Pro Tag dürfen 1.5 Esslöffel Haferkleie sowie 1 Teelöffel Gojibeeren (ab dem 5. Tag) gegessen werden, um die Ballaststoff- und Vitaminzufuhr einigermassen zu bewerkstelligen.Ausserdem müssen pro Tag mindestens 2 Liter Flüssigkeit getrunken werden, sowie 20 Minuten Gehen in den Alltag integriert werden. Im Übrigen dürfen Gewürze sowie künstliche Süssstoffe ungeniert und unbegrenzt verwendet werden. - Die Aufbauphase
Die Aufbauphase wird so lange durchgezogen, bis das Idealgewicht erreicht ist. Ab jetzt kommt stärkearmes Gemüse auf den Tisch, aber nur jeden zweiten Tag: Auf einen Eiweisstag folgt ein Tag mit Eiweiss und Gemüse. Die Haferkleienmenge wird auf 2 Esslöffel pro Tag erhöht und die tägliche Bewegung wird ebenfalls auf 30 Minuten am Tag festgesetzt. - Die Stabilisierungsphase
Pro abgenommenem Kilo dauert die Stabilisierungsphase 10 Tage. Hat man also eine Abnahme von 10 Kilo vorzuweisen, dauert die Stabilisierungsphase dementsprechend 100 Tage.Ab sofort kommt eine Portion Obst (mit Ausnahme von Bananen, Trauben, Kirschen, Trockenfrüchten und Nüssen) sowie zwei Scheiben Vollkornbrot und 40 Gramm Hartkäse hinzu. Zweimal pro Woche sind stärkehaltige Lebensmittel erlaubt, allerdings soll einmal pro Woche der reine Eiweisstag beibehalten werden. Auch die 2 Esslöffel Haferkleie pro Tag bleiben bestehen. - Die Erhaltungsphase
Schliesslich folgt die Erhaltungsphase: An sechs Tagen in der Woche darf ganz normal gegessen werden – an einem festen Tag gibt es einen Eiweisstag. Täglich sollen 3 Esslöffel Haferkleie gegessen werden und 20 Minuten Spazierengehen beibehalten werden.
Fazit:
Phase 1 scheint trotz des Verbots von Obst und Gemüse unbedenklich zu sein, da diese nur kurz andauert. Bedenklich finde ich aber, dass gleichzeitig auf Fett und auf Kohlenhydrate verzichtet wird. Dadurch entzieht man dem Körper die wichtigsten Energielieferanten. Das System erinnert stark an Metabolic Balance, ausser dass Haferkleie und Bewegung Pflicht sind.
Durch die krasse Ernährungsform ist ein Jojo-Effekt quasi vorprogrammiert. Ausserdem muss man aufgrund der Fett- und Kohlenhydrate-Reduktion mit starken Nebenwirkungen rechnen. Deshalb und da künstliche Süssstoffe unbegrenzt erlaubt sind, sind ein deutliches Zeichen dafür, dass hier nicht eine gesunde, nachhaltige Ernährung sondern eine möglichst rasche Gewichtsreduktion im Vordergrund stehen, was meiner Meinung nach absolut nicht zu empfehlen und gesundheitlich bedenklich ist.
P.S: Pierre Dukan wurde 2014 übrigens die Zulassung als Arzt entzogen. In England wurde die Diät zu einer der schlimmsten Diätformen überhaupt eingestuft. Ist für mich nicht gerade ein Vertrauensbeweis.
Quellenhinweis: Flickr Creative Commons Image via Brian Bennett