Die richtige Diät gibt es nicht – diets: always a foe, never a friend!

Diäten sind fies – sie versprechen uns viel, und sie geben uns tatsächlich auch viel: nämlich die Kilos vom Jojo-Effekt. Nein danke! Vergesst sämtliche Diät-Tipps, die ihr von Freunden, Verwandten, Zeitschriften und Fernsehen erhalten habt. Diäten sind nicht unsere Freunde, sie sind Feinde.

Diäten sind von Anfang an zum Scheitern verurteilt, denn es geht nur darum, in kurzer Zeit möglichst viel abzunehmen. Und nur schon bei diesem Satz sollten sämtliche Alarmglocken klingeln.

Denn langfristig abnehmen kann man nur über eine längere Zeit. Und das gelingt nur mit einer langfristigen Ernährungsumstellung und niemals mit einer Diät.

Schliesslich kommt der Jojo unaufgefordert und vor allem unglaublich schnell, sobald man auch nur minim vom Diätplan abweicht oder diesen aufgibt. Grundsätzlich gilt: schnell abgenommen ist auch schnell wieder zugenommen.

Ich habe schon einige Diäten durchgemacht, mit Drinks als Mahlzeitenersatz, Medikamenten die das Hungergefühl stoppen sollten oder den Magen füllen, aber auch Ernährungsberatung und Weight Watchers. An dieser Stelle möchte ich anfügen, dass Weight Watchers grundsätzlich gut ist und auch funktionieren kann. Allerdings habe ich mich persönlich immer daran gestört, dass man für ein solches Programm so viel Geld investieren muss und vor allem stark auf Light-Produkte (selbstverständlich von WW! – lest dazu meinen letzten Artikel über Light-Produkte) verwiesen wird. Mit dieser Geldmaschinerie konnte ich mich einfach nicht anfreunden und habe es sausen lassen.

Mein absolut schlimmstes Erlebnis bezüglich Diäten war allerdings das Metabolic Balance Programm. Ich habe viele positive Stimmen dazu gehört und auch von vielen gelesen, dass sie es dank Metabolic Balance (MB) wirklich langfristig geschafft haben, abzunehmen und das neue Gewicht auch halten zu können. Und ganz ehrlich: das glaube ich auch. Aber ich kenne auch aus meinem persönlichen Umfeld (mich eingeschlossen) drei Frauen, die einen super Erfolg (kurzfristig) und einen noch viel grösseren Jojo-Effekt hatten.

Für die, die das MB noch nicht kennen: der MB-Berater stellt aufgrund einer Blutanalyse fest, welche Lebensmittel gut für mich sind und welche ich künftig meiden sollte (nebenbei bemerkt war diese Analyse gut, aber echt teuer. Zwar kann ich einige wenige der Resultate noch heute brauchen, aber ich würde sie nicht nochmal machen). Basierend auf dieser Analyse wird anschliessend ein Ernährungsplan für mich erstellt. Der Ernährungsplan ist eine Low-Carb-Diät: das heisst, viel Eiweiss, noch mehr Gemüse, wenig Kohlenhydrate und noch weniger Fett. Soweit, so gut. Das Programm teilt sich anschliessend in vier Phasen auf. Phase 1 ist die harte Umstellungsphase. Dabei wird der Körper für mindestens zwei Tage gereinigt und entschlackt. Dabei wird der gesamte Verdauungstrakt mithilfe von leichter Kost und der Zufuhr von Glaubersalz gereinigt und entleert. Anschliessend folgt Phase 2: dabei wird das neue Ernährungsprogramm angewendet und es darf für 2 – 4 Wochen keinerlei Fett zu sich genommen werden. In Phase 3 wird das Ernährungsprogramm (nun mit ganz wenig Fett) weitergeführt, bis das Zielgewicht erreicht wurde. Und ab Phase 4 ist einmal pro Woche ein Schummeltag erlaubt.

Das Konzept erschien mir glaubwürdig und auch logisch, denn der Körper muss Kohlenhydrate oder Fett verbrennen, um Energie zu gewinnen. Entzieht man dem Körper also die Kohlenhydrate, geht er an die körpereigenen Fettreserven und zehrt daran. Was ich damals noch nicht wusste: damit man den Körper langfristig von der Kohlenhydrat- auf die Fettverbrennung umstellen kann, muss man dem Körper auch Fett (hochwertige Fette und auch dies in Massen) zuführen. Tut man das nicht, hungert man schlicht und einfach  vor sich hin. Das zeigte sich bei mir vor allem darin, dass ich extrem trockene Haut bekam und die ganze Zeit Hunger hatte und fror.

Dennoch zog ich das ein halbes Jahr lang durch. Das Ergebnis: ich konnte 10 Kilo weniger verbuchen – drei Monate später hatte ich aber 15 Kilos zurück auf der Waage. Wirklich unschön.

Nun, ihr fragt euch jetzt bestimmt: „Diäten finde ich ja auch doof, und ich soll die Ernährung umstellen. Aber wie mache ich das?“

Es gibt grundsätzlich drei Stoffwechseltypen: den Kohlenhydrat-Typ, den Eiweiss- und Fett-Typ und den Mischtyp.

Wenn ihr euch nicht typengerecht ernährt, dann habt ihr wahrscheinlich seit Jahren Verdauungsprobleme wie regelmässige Verstopfung oder Durchfall, seid oft aufgebläht. Oder ihr seid generell müde und antriebslos. Vielleicht könnt ihr euch anhand meiner Geschichte ein Bild machen.

Meine Mutter hat immer italienisch bis gut bürgerlich gekocht, das heisst, Fleisch, aber vor allem Kohlenhydrate in Form von Teigwaren, Reis, Kartoffeln etc… Gemüse gab es selbstverständlich auch, aber viel weniger mengenmässig. Ausserdem hat sie immer fettreduzierte Produkte verwendet, weil sie Fett nicht gut verträgt. So ab dem Alter von 10 oder 12 hat mich meine Mutter dann auch regelmässig „ermuntert“, auf mein Gewicht zu achten und hat mich zu diversen Diät-Programmen mitgeschleift. Ich war auch die einzige in der Familie, die stark an Gewicht zugenommen hat – Vater, Mutter und Bruder waren gewichtstechnisch völlig normal und somit im grünen Bereich. Ich habe in diesem Alter viel Sport gemacht und habe dennoch laufend zugenommen.

Das hat sich im Verlauf der Jahre eigentlich nicht gross geändert. Ausser dass ich beim Arzt war, beim Ernährungsberater etc. und alle haben mir gesagt, dass ich gut esse. Trotzdem war ich immer sehr müde (hatte auch Eisenmangel) und sehr oft Verdauungsprobleme. Bei der Arbeit hatte ich schon um neun, halb zehn Uhr morgens trotz Frühstück wieder Hunger; am Nachmittag ging es ab vier Uhr wieder los. Um zwei Uhr nachmittags hatte ich ein solches Energieloch, dass ich meistens beinahe eingeschlafen bin. Wenn ich über 5 Stunden nichts gegessen habe, hatte ich oftmals ein inneres Zittern, weil ich unterzuckert war. Folge: Heisshungerattacken und enorme Lust auf Süsses.

Nach meinem Jojo-Debakel habe ich dann einen Rat befolgt und von einer Bekannten einen Test zur Bestimmung des Stoffwechseltyps erhalten. Seither habe ich meine Ernährung komplett auf meine Typ ausgerichtet und es geht mir blendend. Ich kann im Sport volle Leistung bringen, habe mehr Energie, habe keine Unterzuckerung mehr und habe generell weniger Lust auf Süsses (das meine lieben geht leider nie weg, egal was man macht. Der innere Schweinehund meldet sich auch nach der Ernährungsumstellung noch 😉 ). Ausserdem klappt es nun endlich mit dem Abnehmen! Zwar langsam, aber beständig.

Ich rate euch daher, bevor ihr wieder eine Diät ausprobiert, zuallererst euren Stoffwechseltypen zu bestimmen und anschliessend entsprechend eure Ernährung anzupassen – mir hat es enorm geholfen. Ich habe einige Fragen aus den diversen Stoffwechseltests zusammengetragen, die euch helfen sollten, euren Stoffwechseltyp zu bestimmen. Das Dokument könnt ihr hier öffnen:

Fragebogen zur Bestimmung des Stoffwechseltyps

Viel Erfolg und alles Liebe,

eure Romina

Romina Scalco

Romina Scalco hat nach unzähligen fehlgeschlagenen Diäten und gesundheitlichen Problemen mit Low Carb die Lösung für sich gefunden. Seit 2013 schreibt die Bloggerin und Buchautorin auf ihrem Low Carb Blog über eine Ernährung, die ganz nach dem Bauchgefühl geht, was Abnehmen mit Glücklichsein zu tun hat, wie du glücklicher sein und wie du gesunde Gewohnheiten in deinen Alltag implementieren kannst. Ihr Motto: Es gibt nicht DIE Ernährungsform für alle. Finde Deinen persönlichen Weg.

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